Atme tief und bewusstDer Mensch überlebt etwa drei Wochen ohne Nahrung und ungefähr drei Tage ohne Wasser, doch keine paar Minuten ohne Sauerstoff. Luft ist somit unser wertvollstes Gut und trotzdem nehmen wir es meistens als eine selbstverständliche Nebensache wahr und schenken unserer Atmung kaum Aufmerksamkeit. Atem ist Leben - durch die Atmung nehmen wir Sauerstoff auf und somit Energie. Wir atmen täglich bis zu 25’000 mal ein und aus, zehn- bis zwanzigmal pro Minute – ganz unbewusst. Das Stammhirn und das vegetatives Nervensystem führen den Steuerungs-Job für die Atmung völlig automatisch aus. Fehlt jedoch die Konzentration auf die Atmung, besteht die Gefahr, dass unser wichtigster Vitalmechanismus zur Nebensache wird. Die meisten Menschen atmen verkehrt oder zu flach. Durch falsches Atmen nutzen wir meist nur 30 Prozent unserer Lungenkapazität. Dadurch erhält der Körper zu wenig Sauerstoff, während sich in der Lunge durch eine zu kurze Ausatmen-Phase gleichzeitig verbrauchte Luft sammelt. Richtiges Atmen kann man jedoch lernen. Wenn wir wieder lernen bewusst Luft zu holen, hat das sehr viel positive Auswirkunge auf Körper und Geist. Vollatmung heisst die ideale Form der Atmung, bei der unser Körper die optimale Menge an Sauerstoff aufnehmen kann. Mit dieser Art zu atmen kann zum Beispiel Kopfschmerzen, Müdigkeit oder Konzentrationsschwäche vorgebeugt werden. Die Vollatmung besteht aus drei unterschiedlichen Atemarten: der Brust-, der Flanken- und der Bauchatmung. Diese drei Bausteine für eine gesunde Atmung lassen sich leicht trainieren: Setze dich aufrecht hin, lege eine Hand auf die Brust und achte auf das Heben und Senken des Brustkorbs. Wichtig ist, dass in den unteren Brustkorb geatmtet wird, der Brustkorb sollte dabei also nicht senkrecht nach oben gezogen werden oder sogar die Schultern bewegt werden. Lege deine Hand nun auf den Bauch. Bei den meisten Menschen bewegt er sich während des Atmens nicht - oder aber in die falsche Richtung. Korrekt wäre beim Einatmen nach aussen und beim Ausatmen nach innen. Beobachte mal ein Baby, es atmet noch ganz von alleine tief in den Bauch. Spüre also beim Einatmen wie dein Bauch nach aussen gegen die Hand drückt. Jetzt lege die Hände noch links und rechts auf die Flanken, sodass du deine unteren Rippen ertasten kannst. Atme nun wieder gegen deine Hände und spüre, wie sich die Rippen nach aussen schieben. So kann sich deine Lunge auch seitlich ausdehnen und mehr Sauerstoff aufnehmen. Wiederhole diese Übung so lange, bis sich mit jedem Atemzug der gesamte Rumpf mit Brustkorb, Bauch und Flanken bewegt. Nimm dir heute auch im Alltag immer wieder einmal die Zeit, um zu kontrollieren, ob du auch wirklich mit der Vollatmung atmest. Atemübung 1 : Wechselatmung Die Wechselatmung (Anuloma Viloma in Sanskrit genannt) ist Teil des Pranayamas, das die verschiedenen Atemübungen des Yogas umfasst. Anuloma Viloma bedeutet wörtlich: Mit dem Strich, gegen den Strich. Bei der Wechselatmung wird abwechselnd durch das linke und das rechte Nasenloch ein- und ausgeatmet. Die Wechselatmung hilft, die Lungenkapazität zu erhöhen, die Nasendurchgänge zu öffnen (ist gut gegen Allergien, Heuschnupfen und Athma) und wirkt zudem vorbeugend gegen Erkältungskrankheiten und stärkt das Immunsystem. Ausserdem wird diese Atmung ausgleichend und harmonisierend auf alle Körpersysteme, besonders auch auf die Verbindung beider Gehirnhälften. Und so geht's: Setze dich aufrecht hin. Atme nochmals tief ein und aus. Nimm nun den Daumen und den Ringfinger einer Hand und lege je eine Fingerspitze an die kleine Delle des rechten und linken Nasenflügels. Verschliesse nun abwechselnd die Nasenlöcher, indem du jeweils ganz leichten Druck mit der Fingerkuppe ausübst. Du beginnst auf der linken Seite. Verschliesse also das rechte Nasenloch und atme links ein, verschliesse nun links und atme rechts aus. Atme rechts ein, verschliesse rechts und atme links aus, und so weiter. Mache so viele Durchgänge, wie es sich für dich gut anfühlt und atme zum Schluss wieder auf der linken Seite aus. Atemübung 2: 4-7-8Das Besondere an der 4-7-8-Atmung ist das Anhalten des Atems. Es soll dazu führen, dass die Lungen besser mit Sauerstoff gefüllt werden, der anschliessend durch den Körper zirkuliert. So entspannt sich der gesamte Organismus, kommt schneller zur Ruhe, und das Einschlafen fällt leichter. Somit ist diese Übung vor allem abends empfehlenswert, da sie für ein entspannteres Einschlafen sorgt. Also statt Schäfchenzählen lieber beim Atmen zählen ;-) Und so geht’s: Setze oder lege dich bequem hin. Nimm nochmals ein paar tiefe Atemzüge. Schliesse den Mund und atme durch die Nase ein, zähle dabei gedanklich bis 4. Halte den Atem an und zähle innerlich bis 7. Atme nun aus und zähle währenddessen bis 8. Wiederhole diese Abfolge viermal oder so lange, wie es sich für dich gut anfühlt (oder du eingeschlafen bist :-).
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